Amphibienschutz ist nachweislich am erfolgreichsten wenn die dauerhaften wie die saisonalen Schutzmaßnahmen fachgerecht ausgeführt wurden.
Überfahrene Tiere im Bereich der grünen (provisorischen) Schutzzäune weisen auf einen nicht fachgerechten Aufbau der Schutzzäune
hin.
Auf dieser Seite stellen wir einige besonders gelungene und etliche mangelhafte Amphibienschutz-Zäune vor, in der Hoffnung, dass einerseits die
positiven Beispiele aufgegriffen werden, andererseits Fehler nach und nach verschwinden und nicht als Beispiel für minderwertigen Amphibienschutz stehen.
Amphibien sollten optimal geschützt werden mit fachgerecht aufgebauten Schutzzäunen.
Diese Liste soll verständlich machen, dass die Schutzmaßnahmen für Amphibien auch mit nur „saisonalen Schutzzäunen“ effektiv sein können, aber
aufzeigen, dass dies an einigen Stellen nicht so optimal erfolgte.
Die Meldungen und Fotos der hier vorgestellten Schutzzäune kamen von Bürgern und Amphibienbetreuern wie auch von zufälligen Beobachtungen
meinerseits (Brigitte Bender). Weitere Meldungen und Fotos über „gut“ oder „schlecht“ aufgebaute Schutzzäune sind willkommen. Damit können wir diese Listen aktualisieren.
Jedes Jahr wird der Zaunaufbau an den meisten Standorten reklamiert und muss jedes Jahr korrigiert werden. Was für eine frustierende Zeitverschwendung!
In Leopoldshöhe klappt es seit Jahren mit dem Aufbau der Schutzzäune durch den Bauhof.
Amphibienschutzzaun an der Dorfstraße in Leopoldshöhe
Etwa 50-60 cm waren die meisten der alten Gewebezäune hoch, nun sind sie ca. 70 cm hoch und das ist gut so!
Nach MamS2000 soll die Zaunhöhe mindestens 40 cm über Grund betragen, sieht man sich aber so manche Schutzzäune an, beträgt die Höhe oft nur zwischen ca. 20 -35 cm!
Oft werden so die hausgemachten Löcher der Vorjahre durch unsachgemäßen Aufbau im unteren Zaunbereich vergraben usw.
Die Zaunhöhe betrachtet man nicht von der Kfz-Seite der Straße, sondern aus der Sicht kletterbereiter Amphibien oder sprungfreudiger Frösche!
Leider haben sich nun auch die Haltstäbe verändert, diese sind auch höher und bei der Zaunöse wurde Material eingespart.
Das führt bei leichtfertigem Einsetzen der Haltestäbe dazu, dass sich die Spannkordel aus der Öse begibt und der Schutzzaun nach unten rutscht.
Siehe pdf dazu.
Die Fangeimer sollten z.B. etwas höher stehen als der Boden, damit nicht bei jedem Regen Schlamm etc. in den Fangeimer fließt.
Amphibien können gut klettern, eine 10 mm hohe Fangeimerkante ist kein Problem, auch für den Nachwuchs nicht!
Aus nicht waagrecht eingebauten Eimer kommen Molche etc. . oft auch wieder heraus.
Weiteres auf dem Hinweiszettel zum fachgerechten Einbau der Fangeimer.
Der Amphibienschutzzaun Heeperstraße in Leopoldshöhe (Kreis Lippe) liegt am 10. März nach Wind und Sturmböen nun zu mehr als 50% auf dem Boden, der Zaun hat sich von den Haltestäben los gerissen. Er wird wahrscheinlich bis Ende der Woche komplett auf dem Boden liegen.
Das sieht man bei fachgerecht aufgebauten Zäunen so nicht!
Vor 30 Jahren wurden diese Haltestäbe für Schutzzäune mit dickem Spanndraht genutzt. Nachhaltigkeit ist wunderbar, aber wenn etwas deutlich ungeeignet ist, sollte dem Kreis Lippe der Artenschutz die paar Euro wert sein, um endlich neues zeitgemäßes Material anzuschaffen.
Täglich rutschen die Kunststoffhalter mit dem Zaun nach unten und Amphibienbetreuer müssen, damit der Schutzzaun funktioniert, täglich daran drehen und den Zaun damit hoch ziehen. Das frustiert!
Nach einem Gespräch mit den Aufbauenden in 2019 wurde der Zaunsaum nun endlich in den Boden gesteckt, statt ihn umzulegen und haufenweise Sand darauf zu schütten. So werden auch nicht mehr Jahr für Jahr Löcher in den Zaun gebohrt.
Sogar leicht schräg wurde er 2019 aufgebaut und die Sanddüne war unnötig.
Das bringt aber alles nicht viel wenn das Material ungeeignet ist, Schutzzäune mit einer zu geringen Höhe und unpassende Haltestäbe genutzt werden.
Und lose, nur übereinander gelegte Zaunstücke ... das öffnet ein großes Tor zur Straße für alle Amphibien!
Bitte zwei Zaunstücke immer aneinander nähen!
siehe auch "Schöne Naht 2019" unter "Aktuelles"
An diesem "Schutzzaun" wundern und ärgern sich viele Vorbeifahrende über solche unfachmännische Bastelei vom Kreis Lippe.
StrassenNRW: Der Amphibienschutzzaun an der Eickumerstraße wie an weiteren L-Strassen zeigt in diesem Jahr deutlich, dass weder
Fachwissen noch eine zeitgemäße Aufbauanleitung zur Verfügung standen.
Fotos vom 1. September 2017
Beide Tunneleingänge sind zugewachsen, die Straßenunterhalter haben kürzlich das Grün vom Bankett bis zum Graben abgemäht, so kann man die Kleintiertunnel wieder sehen.
Die Kleintiertunnel sind seit dem Einbau in 2013 funktionslos. Außer den Korrekturen müssten noch Auffangroste und Leitelemente eingebaut werden.
Dafür fehlt nun das Geld und Zeit.
Vor den funktionslosen Kleintiertunneln wurden seit 2013 mittels provisorischer Schutzzäune und Fangeimer 27.482 Amphibien eingesammelt.
Seit 2010 erfolgt ausser der Schutzzaunbetreuung im Frühjahr auch die Betreuung der Herbstwanderung (ab 15. August bis in den November)
Seit 2014 werden die Schutzzäune ganzjährig (Februar-November) täglich ehrenamtlich betreut.
Der schräg aufgebaute Schutzzaun beschattet den Fangeimer und auch den Bereich am Zaun.
Amphibien aus dem Straßenraum können den schrägen Schutzzaun überklettern, die Amphibien, die in Richtung Zaun anwandern werden es eher selten schaffen, den schrägen Zaun zu überwinden.
Der Deckel ist bis auf maximal 5 cm über die Eimeröffnung geschoben und schützt so den Eimerinhalt vor Wind, Sonne und Fressfeinden. Amphibien wandern meist am Zaun entlang und auch Doppeldecker fallen in diese Öffnung. Der schräg aufgebaute Zaun schützt zusätzlich den Laufbereich der Amphibien sowie den Fangeimer.
So sieht es unter dem Deckel aus wenn man diesen für das Einsammeln der Amphibien zurückgenommen hat. Amphibien verstecken sich im feuchten Moos, können Feuchtigkeit aufnehmen und fühlen sich hier (offenbar) wohl und sicher.
Teichmolche wandern am 5. März 2017 um 20:30 am Schutzzaun entlang
So klappt das auch mit den Fröschen. Im Fangeimer wartet ein kleiner Wasserfrosch und ein Teichmolch versteckt im feuchten Moos.
Der Klimawandel mit längeren trockenen und warmen Phasen sowie extrem kalten Phasen, verlängert die Anwander- und Abwanderzeiten der Amphibien.
Oft wandern Amphibien große Strecken über trockene Felder den Schutzzaun an, das kann in diesem Fall tödlich enden.
Der senkrechte aufgebaute „Schutz“zaun steht in der Sonne, Amphibien, Laufkäfer u. a. sind in den offenen Eimern am Zaun Wind und Sonne ausgesetzt. Ein knistertrockenes „händchenvoll Laub“ im Fangeimer bietet kein Versteck und erst recht nicht die lebenswichtig nötige Feuchtigkeit.
Amphibien wandern nicht nur nachts, auch tagsüber haben alle Fressfeinde hier einen gedeckten Tisch. Waschbären turnen heute fast überall herum, wie alle anderen lernen sie schnell wo Futter leicht zu holen ist.
Ein Amphibienschutzzaun soll Amphibien schützen, so effizient wie möglich; keinesfalls darf ein Schutzzaun zur Austrocknung von Tieren führen oder sie als Futterquelle darbieten.
Ein Erdkrötenmännchen trocknet nachmittags im Fangeimer aus, Sonne und Wind schutzlos ausgesetzt. Der Schutzzaun wird erst am nächsten Morgen betreut? Das wäre zu spät für das
Erdkrötenmännchen.
In anderen Eimern am "Schutzzaun" sind ungewöhnlich viele Laufkäfer, teils bereits tot. Artenschutz ist das nicht, eher ein Fall für den
Tierschutz.
Schutzzaun der den Anforderungen absolut nicht gerecht wird. So sollte man es nicht machen!!
Auch Biostationen sind oft kein Vorbild. Sie beschäftigen nicht immer Biologen, die im Amphibienschutz fachkundig sind, da sie sich oft auf andere Fachgebiete spezialisiert haben und da kundig sind.
Ungeeignetes Zaunmaterial! - Zu durchsichtig (Sonne, Fressfeinde) Zaun nicht schräg,
sondern senkrecht aufgebaut! und wird so leicht überklettert!
Fangeimer (schwarz) nicht eingebaut! Amphibien werden hier vielleicht neben und unter dem Eimer
gefunden.
Fangeimer viel zu weit weg vom Zaun! Fast 20 cm vom Zaun entfernt!
Kein Laub oder Moos zum Verstecken und kein Stöckchen für andere Kleintiere im Fangeimer. Dies ist eine Tierfalle!
Der Fangeimer sollte dicht am Zaun eingebaut werden, den Zaun berührend
Ungeeignetes Zaunmaterial (bitte austauschen und entsorgen),
Leiterstruktur, vor allem für Molche und Froschlurche!
Zaun nicht schräg genug.
Haltebügel nicht fachgerecht eingebaut!
Zaunansätze nur überlappt!
Mehrere Amphibien turnen auf dem Zaun herum, das ist eine Anfänger-Kletterwand für Amphibien.
Keine Stöckchen, keine Dränagerinne!
Und die Betreuung des Zaunes ist außerdem zu spät! das ist kein Artenschutz
Amphibien ertrinken in diesem Eimer nach ein paar Stunden, Mäuse und Käfer noch schneller.
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