Crassula helmsii (Nadelkraut, Fam. Dickblattgewächse; Foto: P. K.) - In Bächen, Kanälen, Teichen und Tümpeln; Neophyt, Heimat: Australien, Neuseeland (in Deutschland zuerst 1981), verwildernd und sich stellenweise einbürgernd; in OWL wie in ganz NRW bisher nur sehr wenige Nachweise. Fundort: Bielefeld-Hollen, Tümpel im NSG Schunkenteich (VQ 4016.13), Aug. 2008 M. Glatfeld.
Serratula tinctoria (Färber-Scharte, Fam. Korbblütler; Foto: P. K.) - In Moor- und Sumpfwiesen, nassen Staudenfluren oder lichten Laubwäldern; in NRW außerhalb der Eifel auf weiten Strecken fehlend und stark gefährdet, in der Westfälischen Bucht seit langem kein Nachweis mehr, im Weserbergland sehr selten und stark gefährdet. Fundort: Kleinenberg, Piepersiek im NSG Sauertal (VQ 4419.22), 2008 G. u. P. Kulbrock.
Chenopodium pumilio (Australischer Gänsefuß, Fam. Gänsefußgewächse; Foto: C. V.) - Heimat: Australien, bei uns selten eingeschleppt an Bahnhöfen, auf Schuttplätzen, an Flußufern, an Weg- oder Ackerrändern; in NRW bisher nur im Rheinland gefunden, nachstehend einziger aktueller Nachweis für OWL. Fundort: Hücker-Aschen, Ackerrand östl. Bergstraße (VQ 3817.13), 2008 C. Vogelsang.
Asplenium adiantum-nigrum (Schwarzstieliger Streifenfarn, Fam. Tüpfelfarne; Foto: P. K.) - An Felsen und Mauern, auf kalkarmen Unterlagen; für OWL nur ganz wenige neuere Nachweise im Weserbergland, hier stark gefährdet, im Ostmünsterland fehlend. Fundort: Borgholzhausen, alter Steinbruch (VQ 3815.44), 2008 I. Jürgens.
Galeopsis ladanum (Acker-Hohlzahn, Fam. Lippenblütler; Foto: P. K.) - Auf Äckern, seltener an Bahndämmen oder Wegen; bis vor kurzem war fraglich, ob die Art in OWL überhaupt jemals vorgekommen ist; nach neueren Erkenntnissen heute in der Westfälischen Bucht ausgestorben, im Weserbergland mit nur einem aktuellen Nachweis akut vom Aussterben bedroht. Fundort: Halle-Künsebeck, Acker am Südwesthang des Großen Berges (VQ 3916.32), 2003-08 P. Kulbrock.
Apium repens (Kriechender Sellerie, Fam. Doldenblütler; Foto: P. K.) - In lückigen, zeitweise überschwemmten Pioniergesellschaften an Ufern u. Gräben; in ganz NRW aktuell nur noch im Ostmünsterland bei Lippstadt, landesweit vom Aussterben bedroht. Fundorte: Mastholte, Graben a. d. L 586 (VQ 4216.32), 2008 P. Kulbrock, hier zuerst G. Loos 1998; Delbrück-Mühlenheide, Scheelenteich (VQ 4216.41), 2001 U. Raabe; Lippstadt, Margarethensee (VQ 4216.33), 2001 U. Raabe.
Orthilia secunda (Nickendes Wintergrün, Birngrün, Fam. Wintergrüngewächse; Foto: P. K.) - In Fichten- und Kiefernwäldern auf moosigen, mageren, neutral bis mäßig sauren Sand- o. Lehmböden; in ganz NRW nur noch sehr selten in Eifel, Sauerland und in OWL, hier im Flach- wie im Bergland vom Aussterben bedroht. Fundorte: Hövelhof, Moosheide (VQ 4218.13), 2008 P. Kulbrock, hier zuerst E. Seraphim 1995; Höxter, Bielenberg (VQ 4222.11), Geobotan. AG Bielefeld 2009.
Galium boreale (Nordisches Labkraut, Fam. Rötegewächse; Foto: P. K.) - In Sumpfwiesen, auf trockeneren Moorböden, an Gräben; in OWL sehr selten (fast nur noch auf dem Truppenübungsplatz Senne vorkommend), in der Westfälischen Bucht wie im Weserbergland vom Aussterben bedroht. Fundort: Halle, Graben im NSG Laibach (VQ 3915.44), 2008 P. u. G. Kulbrock, hier zuerst 2003 M. Glatfeld.
Epipogium aphyllum (Blattloser Widerbart, Fam. Orchideen; Foto: P. K.) - In Laub- und Mischwäldern, auf modrig-humosen Lehmböden mit starker Laubauflage; im Flachland ausgestorben, im Weserbergland zahlreiche ältere Nachweise (besonders um Bielefeld mehrfach aufgetreten), seit den 1950er Jahren in OWL aber kaum noch gefunden und heute wie landesweit stark gefährdet. Fundort: Weserbergland, Buchenhochwald mit dichter Naturverjüngung im Unterwuchs (2008 Geobotan. AG Bielefeld).
Pentaglottis sempervirens (Spanische Ochsenzunge, Fam. Raublattgewächse; Foto: P. K.) - Submediterrane-atlantische Art, bei uns als Zierpflanze oder in Ansaaten verwendet (?), in OWL bisher sehr selten verwildert aufgefunden. Fundorte: Bielefeld-Gadderbaum, Waldrand bei Gilead IV (VQ 3917.33), 2007-08 P. Kulbrock; Bielefeld, Nordhang des Sparrenberges (VQ 3917.33), 2003 I. Sonneborn.
Orchis morio (Kleines Knabenkraut, Fam. Orchideen; Foto: P. K.) - In mageren, trockenen bis feuchten Wiesen und Weiden, vor allem auf Kalk; früher in ganz Deutschland häufig, mittlerweile überall stark zurückgegangen; in OWL heute im Flachland ausgestorben, im Bergland vom Aussterben bedroht. Fundort: Weserbergland, extensiv genutzte Viehweide (2008 Geobotan. AG Bielefeld).
Allium lusitanicum (= A. senescens ssp. montanum, Fam. Liliengewächse; Foto: P. K.) - In sonnigen Felsrasen auf warmen, flachgründigen und basenreichen Steinböden, meist auf Kalk; indigen in den Wärmegebieten Süd- und Ostdeutschlands, bei uns nur synanthrop (angesalbt, angesät, verschleppt?). Fundort: Bielefeld, Blömkeberg-Steilhang zum Ostwestfalendamm (VQ 3917.33), 2000-2007 I. Sonneborn, G. u. P. Kulbrock, hier zuerst 1991 I. Sonneborn.
Najas marina (Großes Nixkraut, Fam. Nixkrautgewächse; Foto: P. K.) - In Tauchpflanzen-Gesellschaften mäßig nahrstoffreicher bis nährstoffreicher Teiche, Seebuchten o. Altwässer; bundesweit gefährdet, in NRW bis 2001 kein Nachweis der Art. Fundorte: Rietberger Fischteiche, Teich 13b (VQ 4416.43), 2001-07 C. Quirini; Steinhorster Becken, nördl. Ringgraben (VQ 4117.31), 2002-03 G. Lakmann.
Anagallis tenella (Zarter Gauchheil, Fam. Primelgewächse; Foto: P. K.) - In nassen Binsenwiesen u. -weiden, auf mäßig nährstoff- u. basenreichen Lehmböden; in ganz Deutschland extrem selten, in NRW nur noch in OWL und wie bundesweit vom Aussterben bedroht. Fundort: Feuchtweide a. d. Heder bei Salzkotten (TK 4317), 2001 H. Lienebecker (Fundorte der Art bei Salzkotten sind bereits seit Mitte des 19. Jahrhunderts bekannt).
Eryngium planum (Flachblättriger Mannstreu, Fam. Doldenblütler; Foto: P. K.) - In Trockenrasen auf basenreichen Sandböden, kontinentale Stromtalpflanze; in Deutschland indigen nur an der Oder in Brandenburg, bei uns uns eingeschleppt oder als Zierpflanze verwildert. Fundorte: Steinhagen-Amshausen, Sandackerbrache am Schnatweg (VQ 3916.32), 2005 H. Lienenbecker; Herzebrock-Pixel, an der L 788 (VQ 4115.21), 2003 G. Kulbrock; 1991 bereits in Bielefeld (I. Sonneborn) u. in Güterloh-Avenwedde (G. u. P.
Kulbrock) gefunden.
Cyperus fuscus (Braunes Cypergras, Fam. Sauergräser; Foto: P. K.) - In Zwergbinsen-Gesellschaften an Ufern u. auf trockengefallenen Teichböden, auf vegetationsarmen, nährstoffreichen, sandigen bis tonigen Schlammböden; in OWL selten und unbeständig, im Flachland gefährdet, im Bergland stark gefährdet. Fundorte: Rietberger Teiche, Teich 11 (VQ 4116.43), 2003 P. u. G. Kulbrock.
Galeopsis speciosa (Bunter Hohlzahn, Fam. Lippenblütler; Foto: P. K.) - In nährstoffreichen Staudenfluren auf Waldlichtungen, an Äckern, Wegen und Ufern; in OWL im Flach- und Bergland selten und wie landesweit gefährdet. Fundorte: Rödinghausen-Bieren, Wiesenrand südl. Waghorst (VQ 3717.31), 2004 Geobotan. AG Bielefeld; Gütersloh, Straßengraben der Marienfelder Straße (VQ 4016.33), 2004 Geobotan. AG Bielefeld.
Helichrysum luteoalbum (= Pseudognaphalium l., Gelbweißes Schein-Ruhrkraut; Foto: G. K.) - In lückigen Zwergpflanzengesellschaften an Teichrändern, auf feuchten Äckern o. Brachen, an neuen Artenschutzgewässern oder auf wechselnassen Schotterflächen; in OWL sehr selten und nur noch im Flachland, hier stark gefährdet. Fundort: Wiedenbrück, Schotterparkplatz der Firma Westfalia (VQ 4115.4.2), 2006 G. Kulbrock.
Ludwigia palustris (Sumpf-Heusenkraut, Fam. Nachtkerzengewächse; Foto: Lakmann/Cordes 1996) - In lückigen Zwergbinsen-Gesellschaften an Tümpeln, Teichen und Gräben; galt in NRW seit langem als ausgestorben, 1994 in OWL wiedergefunden, heute mit nur einem Vorkommen in NRW wie in ganz Deutschland vom Aussterben bedroht. Fundort: bei Hövelhof, Artenschutzgewässer in der Emsaue (VQ 4117), 2003 G. Lakmann, hier zuerst 1994 G. Lakman u. U. Cordes.
Epipactis leptochila (Schmallippige Stendelwurz, Fam. Orchideen; Foto: P. K.) - In wärmeliebenden Buchenwäldern auf Kalk; in OWL selten und wie in ganz NRW gefährdet. Fundort: Bielefeld-Gadderbaum, Buchenwald auf dem Blömkeberg (VQ 3916.44), 2007 P. Kulbrock, hier zuerst 1988 U. Raabe.
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